Stefan (5. Dan):
„Wie schwarz sind denn die einzelnen Dan-Grade im Karate? Der 5.Dan müsste ja schwärzer sein, als der 1.Dan!“
So oder ähnlich wird man hin und wieder von Karate-Laien angesprochen. Der Hintergrund:
Im August 2016 machten sich eine Handvoll Karatekas unserer Abteilung auf den Weg nach Konstanz am Bodensee, um sich dort im Anschluss an ein 5-tägiges Karate-Trainingslager einer Gürtelprüfung zu unterziehen. Nach fast einjähriger intensiver Vorbereitung waren die Erwartungen hoch und es konnte nicht überraschen, dass alle Kandidaten Ihre Prüfung zum 3., 4. und 5. Dan bestanden. Die Anforderungen und Vorgaben vom Cheftrainer und Prüfer Hideo Ochi konnten alle problemlos erfüllt werden (der eigene Anspruch ist zumindest in unserer Gruppe wesentlich höher, als vom Prüfer gefordert!).
Hier sind unsere Karatekas und Trainer auf dem absolut richtigen Weg.
NACHAHMUNG WIRD EMPFOHLEN!!
Aber zurück zur anfänglichen Frage:
Selbst nach intensivem Begutachten der einzelnen Schwarzgurte konnte keinerlei Unterschied der schwarzen Farbe erkannt werden…
Und genau das ist es, was unser Karate ausmacht. Schwarzgurt bleibt Schwarzgurt. Das eigentliche Können kommt von innen. Die Graduierung muss nicht über eine noch schwärzere Farbe oder, wie manchmal beobachtet werden kann, über eingestickte Striche und Markierungen nach außen getragen werden.
Bescheidenheit ist eine Tugend, die im Karate, wie auch in allen anderen asiatischen Kampfsportarten, praktiziert wird. Wer „vom Fach“ ist, erkennt direkt nach den ersten Bewegungen, welches Niveau derjenige hat.
Dies muss nicht immer mit dem Dan-Grad, der im Ausweis eingetragen ist, oder als Urkunde an der Wand hängt, übereinstimmen…
Frank (4. Dan):
Konstanz – Ein schönes Fleckchen Erde, aber nicht gerade preisgünstig. Dort kann man einen mehrtägigen Karatelehrgang direkt am Bodensee gut aushalten und neben dem Training auch toll entspannen. Leider waren die Preise des Veranstalters dermaßen hoch, dass man das boykottieren musste. Bzgl. der Trainingshallen konnte man sich nicht beklagen. Leider war auch die Trainerzuteilung speziell zu unserer Gruppe (ab 3. Dan aufwärts) aus meiner Sicht nicht sehr gelungen, da wir einige Trainer mehrfach gehabt hätten und andere gar nicht. Aufgrund dessen sind wir einfach in die Einheiten gegangen, die uns interessiert haben, obwohl das nicht gerne gesehen war. Einiges konnte ich vom Lehrgang (speziell bei Frau Sensei Hirayama) mitnehmen, was ich im Training umsetzen werde, wobei das Hauptziel des Lehrgangs ja die eigene Prüfung war…
Ach ja Prüfung zum 4. Dan: Dieses Mal bin ich die Prüfung gelassener angegangen als beim letzten Mal. Hatten wir uns doch viele Monate vorbereitet. Das war deutlich besser… J …
Das Ausschlafen am Prüfungstag, gediegen frühstücken und vorbereiten hat sich am Prüfungstag bewährt. Nachmittags dann zur Halle, Gymnastik zum Aufwärmen und warten bis man dran ist – dann steigt so langsam die Nervosität. Konditionell war die Prüfung sehr anstrengend, da Shihan Ochi alles auf einmal von einem abverlangt hat. Nach 13 Grundschul-Kombinationen auf Zuruf, folgten vier Mal Partnerübungen im Wechsel mit anschließenden vier Kata ebenfalls auf Zuruf – danach war ich fertig, endlich froh, das hinter mir zu haben…
Alle hatten bestanden, was am Abend gefeiert wurde.
Schlussendlich bleibt noch zu sagen, dass wir zusammen eine schöne Woche am Bodensee verbracht und viel gelacht haben und gemeinsam alle unser gestecktes Ziel erreichen konnten. Möge der Zusammenhalt so bleiben…
Barbara & Klaus (je 3. Dan):
Ein Datum im Kalender, auf das wir uns schon viele Monate vorbereitet hatten: Der Gasshuku in diesem Jahr in Konstanz am Bodensee. Eine Urlaubsregion wie gemalt, die zum Entspannen und Entdecken einlädt. Für uns – 6 Karatekas vom TV Auersmacher – bedeutete es eine Woche vom 1. – 5. August 2016 – mit täglich 3 Trainingseinheiten auf dem größten Karatelehrgang Deutschlands mit ca. 1000 Teilnehmern aus vielen Städten und Ländern. In den Pausen und freien Zeiten haben wir dann das Urlaubsfeeling umso mehr genossen.
In diesem Jahr wollten von uns 5 Schwarzgurte die nächsthöhere DAN-Prüfung absolvieren. Nach monatelangen Vorbereitungen und Zusatztrainingseinheiten im Vorfeld ging es mit vielen schweißtreibenden Trainingseinheiten motiviert zur Sache. Interessant war, neben den uns bekannten interessanten National-Trainern aus Japan, Schweiz, Australien und Deutschland, das Kennenlernen einer für uns neuen japanischen JKA-Instructorin, Yuko Hirayama, die uns mit Ihren Techniken und der Art und Weise, wie sie uns ihr Training vermittelte, in ihren Bann zog. So wurden sogar zusätzliche Einheiten absolviert, um in den Genuss dieses uns sehr ansprechende Karatetraining zu kommen.
Je näher der Prüfungstag – Freitag – rückte, umso kribbeliger wurde es im Bauch; bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Und dann war es soweit. Viele DAN-Prüflinge wollten ihr Können unter Beweis stellen. Die Prüfungsuhrzeit war wegen der Vorplanung des Prüfungsgremiums bekannt und so bereiteten wir uns mit Aufwärmen und Dehnen, Abspulen von Katas und Techniken auf den Moment vor, auf den wir so lange hingearbeitet hatten. Innerhalb ungefähr einer halben Stunde je Prüfungsgruppe wurde dann alles gegeben und jeder ging bis an den Rand des eigenen Leistungsvermögens. Schweißgebadet mit strahlenden Gesichtern, dass es vorbei war, wurden die Prüflinge im Anschluss von den Wartenden empfangen.
Dann musste man abwarten, bis die Prüfungsergebnisse feststanden und die Urkunden endlich verteilt wurden. Spannend bis zum Zeitpunkt, als endlich der eigene Namen aufgerufen wurde und glücklich, dass sich die Anstrengungen gelohnt hatten.
Nun geht es darum, weiterzuarbeiten und weiter zu lernen. Weitergehen auf dem Weg des Karate-Do (der Weg ist das Ziel)…